Unsere Chronik
Über die Entstehung der Wehr weiss die Chronik zu berichten: Am 6. Juni 1874 brannte das Anwesen des Landwirts Lorenz Schneider ab. Das planlose Gebaren der Helfer hatte die Bekämpfung des Brandes ungemein erschwert. Um eine Wiederholung solcher Disziplinlosigkeit bei künftigen Bränden zu vermeiden, beschlossen einsichtsvolle Männer die Bildung einer straff organisierten Löschtruppe. Auf das dringende Werben des damaligen Lehrers Andreas Ullrich hin, schlossen sich am 1. Juli 1874 35 junge Männer zu einer “Freiwilligen Feuerwehr” zusammen.
Mit 604 Mark Kosten ließ die Gemeinde bereits im nächsten Jahr ein Spritzenhaus bauen und schaffte sodann zu einer kleinen bereits vorhandenen Handspritze eine große Saugspritze an. Die enge Bauweise im Ortskern und das Fehlen einer größeren Wassermenge im Ortsinneren waren die größten Schwierigkeiten beim Feuerschutz des Dorfes. Im Ernstfall wurden zunächst die Brunnen geleert und in Eimerketten das Wasser an die Spritze gebracht.
Auch Pferdefuhrwerke transportierten Wasser in Fässern von der Thulba heran. Erst um die Jahrhundertwende wurde eine Saug- und Druckpumpe angeschafft und das Gerätehaus neu errichtet.
Langjähriger Kommandant in der Anfangszeit war Johann Anselm Herbert. Erst 1910 löst ihn Stephan Schäfer in diesem Amt ab. 1907 gibt es regelmäßige Aufzeichnungen der Wehr in einem Protokollbuch, das beinahe lückenlos bis in die Gegenwart herein geführt ist. Demnach verfügte die Wehr 1907 über einen Steigerzug, zwei Spritzenzüge, sowie einen Rettungszug. Eine besondere Bedeutung kam in dieser Zeit den beiden Hornisten der Wehr zu, die für ihr Amt einen Jahreslohn von einer Mark bekamen und außerdem beitragsfrei waren; der Vereinsdiener erhielt damals drei Mark, fünf Mark zahlte die Wehr für das Spielen des Trauermarsches bei der Beerdigung von Kameraden.
Neben der Bekämpfung von Bränden, hatten die Feuerwehr auch damals bereits Aufgaben im übrigen Leben des Dorfgeschehens. So trat man eigens zur Übung an beim Geburtstag Seiner Königlichen Hoheit, des Prinzregenten, oder veranstaltete eine Kirchenparade zu Ehren Seiner Majestät, des Königs Ludwig III.
In den Kriegsjahren ist der Feuerschutz des Ortes dann nicht mehr gewährleistet, da die meisten Feuerwehrleute im Feld waren. So wurde nach einem Ministerialerlass 1914 das Aufnahmealter in die Feuerwehr auf 16 Jahre herabgesetzt. Dadurch war es möglich, auch junge Leute mit dieser Aufgabe zu betrauen und man baute daraufhin 1915 eine starke Jugendwehr auf. Ausbilder der Jugendlichen war der Hammelburger Gendarm Zollner. Damit man nicht eine Pflichtfeuerwehr bilden muss, wird man immer wieder zu eifriger Beteiligung an den Übungen aufgerufen.
Den im Feld stehenden Kameraden schickt man 1915 auf Kosten der Vereinskasse “Liebespakete”. 1917 sind von den 111 Mitgliedern der Wehr immerhin 63 zum Heeresdienst einberufen. Als man 1919 erstmals wieder mit den heimgekehrten Kameraden eine Jahreshauptversammlung durchführt, hat die Wehr sieben Gefallene zu beklagen. An dieser Stelle erwähnt die Chronik erstmals auch die Zahlung eines Sterbegeldes in Höhe von 10 Mark, das die Hinterbliebenen verstorbener Mitglieder aus der Vereinskasse erhielten.
Waren die Mitgliedsbeiträge in den Vorkriegs- und Kriegsjahren nur Pfennigbeiträge pro Jahr, so werden in den Jahren 1923/24 infolge der Inflation hohe Markbeträge kassiert. Insgesamt gesehen scheint die Feuerwehr in den zwanziger Jahren in einer Krise gesteckt zu haben. Einige Zeit musste aus Mitgliedermangel sogar eine Pflichtfeuerwehr eingerichtet werden; das 50jährige Jubiläum wurde mehrfach wegen “Geldnot und Festesmüdigkeit” verschoben.
Als Kommandant wirkte damals Kaspar Gruß, dem Fritz Hüfner (1924-1934) in diesem Amt folgte. Zwei Jahrzehnte stand dann Andreas Niebling (1934-1954) an der Spitze der Wehr.
Lange Amtsperioden hatten zu allen Zeiten in der Geschichte der Wehr auch die Schriftführer des Vereins. So nahm Robert Schäfer von 1900 bis 1930 diese Aufgabe wahr, zwischen 1931 und 1958 fungierte Hauptlehrer Hans Gößmann als Schriftführer, von 1959 bis zu seinem Tod im Jahre 1963 versah Wilhelm Beichel dieses Amt und von 1966 bis 1983 führte Herbert Naß das Protokollbuch der Feuerwehr, ehe ihn Martin Hammer darin ablöste.
Geldmangel bleibt der Feuerwehr auch in den dreißiger Jahren treu. Der Vereinsbeitrag beläuft sich Ende der zwanziger Jahre zwar wieder auf 40 Pfennig im Jahr. Da man jedoch damit nicht viel anfangen kann, beschließt die Generalversammlung 1932 zur Stärkung der Vereinskasse die Beitragszahlung bis zum 70. Lebensjahr. Wer mit seinen Beiträgen im Rückstand bleibt, verliert sein Anrecht auf Zahlung von 10 Mark Sterbegeld an die Hinterbliebenen.
In den nächsten Jahren steigt der Jahresbeitrag dann jedoch auf 60 Pfennig und 80 Pfennig und erreicht schließlich 1939 die Höhe von einer Mark, die aber dann gehlaten wird bis in das Jahr 1983; seitdem beträgt der Jahresbeitrag drei DM.
Im 3. Reich wird die Organisation der Wehr im zunehmenden Maße militärisch. Luftschutz und Selbstschutz werden ihr als zusätzliche Aufgaben aufgebürdet. Sie verliert die Bezeichnung “Verein”, nimmt häufig an “Leistungswettkämpfen” teil und klagt ständig über das mangende Interesse von seiten der Jugendlichen. So bemängelt der Chronist 1935: “Die Feuerschutzwoche, die zugleich auch Werbewoche für die Heimatschutztruppe, die Feuerwehr, sein sollte, hat bei den Jugendlichen kein Gehör gefunden. Die heutige Generalversammlung, soll ein wiederholter Appell an die Jugendlichen sein, sich in den Dienst der Volksgemeinschaft zu stellen und Wehrmann zu werden. Wer für sein und seines Nachbarn Habe kein Interesse zeigt, der hat vom Nationalsozialismus der Tat noch keinen Dunst.” Dann wundert es in der Folge auch nicht weiter, wenn man erfährt, dass sich die Feuerwehr mehr und mehr an die Wehrmacht anlehnt und sich selbst als Feuerpolizei bezeichnet, während der Kommandant nun “Führer” genannt wird. Ständige “Übungen im neuen Geiste” scheinen jedoch nicht viel zu fruchten. Im Ansehen der Ortsvereine stand die Feuerwehr jedoch damals an erster Stelle, da sie als Heimatschutztruppe eine hohe Aufgabe zu erfüllen hatte. Im Laufe der Kriegsjahre wurde sie jedoch durch die Einberufung der meisten Mitglieder zum Heeresdienst so stark geschwächt, dass man zuletzt, von 1943 an, sogar die Schüler der 6. bis 8. Klasse der Volksschule und die Berufsschüler zu Wehrübungen heranzog, um sie für Brandgefahren, die der Krieg mit sich bringt, zu schulen.
Danach tritt der Berichterstattung bis 1948 eine Pause ein. Zwar hatte man in diesem Zeitraum keine Versammlungen abgehalten, auch Ernstfälle waren nicht zu beklagen, die notwendigen Übungen wurden aber immer angesetzt.
War schon 1938 einmal von der Anschaffung einer Motorspritze die Rede, so wird dieser Wunsch 1948 erneut geäußert. 1949 erhält die Feuerwehr wieder die Bezeichnung eines Vereins und braucht sich somit fortan nicht mehr “Schutztruppe” zu nennen. Mit einer Spendenaktion will man 1950 den Kauf einer Motorspritze vorantreiben; auch der Erlös des 70jährigen Jubiläums, das im Juli 1950 begangen wird, soll dafür verwendet werden. Dazu wurde das Feuerwehrgerätehaus neuhergerichtet und neben Kirchenparade und Festzug eine große Übung veranstaltet, bei der alle verfügbaren Motorspritzen der Umgebung eingesetzt wurden. Gefeiert wurde im Herrlein'schen Baumgarten; am Abend wurde in beiden Gasthäusern zum Tanz aufgespielt.
In der Führung der Wehr gibt es 1954 einen Wechsel: nach dem Tod von Andreas Niebling, wird die Wehr nun Johann Schipper anvertraut. Nachdem der heiße und trockene Sommer von 1952 schon Millionenschäden im Landkreis gebracht hatte, berichtet das Protokoll 1956 erneut von großen Schadensfeuern, bei denen die Motorspritze der hiesigen Wehr ihre Bewährung bestanden habe, nämlich beim Großbrand in der Gemeinde Frankenbrunn und beim nächtlichen Großfeuer im Sägewerk der Gebrüder Keß. Durch beide Brände war die Feier zweier Feste, für die die Vorbereitungen bereits getroffen waren, nicht mehr möglich: Frankenbrunn rüstete zum 50jährigen brandfreien Dankfest, das Sägewerk Keß hätte sein 250jähriges brandfreies Bestehen feiern können.
1958 wird der Freiwilligen Feuerwehr die Anschaffung eines Anhängerwagens für die Motorspritze und die Schläuche zur Pflicht gemacht. Von 1960 an bildet man Rücklagen für die Anschaffung einer neuen Motorspritze. Mit dem Bau einer Wasserleitung für das gesamte Dorf wurden auch die Voraussetzungen für einen wirkungsvollen Feuerschutz geschaffen und damit die Sicherheit im Ort verbessert. Auch der Überschuss vom Wasserfest 1962 wird für die Ausrüstung der Wehr verwendet. Vom 19. März 1963 an erhält die Wehr mit Hans-Josef Rauschmann einen neuen Kommandanten. Kreisbrandinspektor Rudi Fell fordert in der gleichen Versammlung eine zentrale, unabhängige Löschwasserversorgung. Erstmals wird hier auch Kritik am Gerätehaus laut, das zwar einen günstigen Standort habe, aber viel zu eng sei. Zum Trocknen der Schläuche wird ein Trockenmast für notwendig erachtet. Außerdem wird eine bessere Alarmierung gefordert. Im gleichen Jahr beschließt die Wehr dann noch die Anschaffung einer neuen Motorspritze vom Typ TS 8.
Vom 27. bis 29. Juni 1964 begeht die Feuerwehr ihr 90jähriges Stiftungsfest, drei Jahre später wird in einem Fest vom 24. bis 25. Juni 1967 feierlich die neue Fahne eingeweiht. In der Nacht vom 28. zum 29. Juli 1969 wird bei einem Großbrand das Gasthaus “Waldfrieden” zerstört; am 12. Dezember 1973 wurde der Saal des Gasthauses “Zum Hirschen” ein Raub der Flammen.
Von 1972 an diskutiert man erstmals in der Wehr die Frage der Beschaffung eines Löschfahrzeuges und holt auch entsprechende Angebote ein. Erneut wird durch die Feuerschutzbehörde Kritik am Gerätehaus geübt, dessen Verbesserung man sich gleichzeitig mit dem Kauf eines Löschfahrzeuges vornimmt. Wegen seines überaus schlechten Zustandes wird dann jedoch der Kauf des Gebrauchtfahrzeuges wieder rückgängig gemacht. Wegen der immer häufigeren Verwendung von Kunststoffen im Bauwesen befasst sich die Wehr auf Anregung der Feuerschutzbehörde vermehrt mit der Verwendung von chemischen Löschmitteln und dem Einsatz von Atemschutzgeräten.
1974 feiert die Feuerwehr vom 8. bis 10. Juni ihr 100jähriges Jubiläum. In den Folgejahren wird der Bau eines Feuerwehrgerätehauses immer wieder ins Gespräch gebracht. Doch es dauert noch bis 1978, ehe die Planung dafür erstellt werden kann; 1979 wird schließlich mit dem Bau begonnen, der genau an der Stelle entsteht, wo früher die Wirtheim'sche Scheune und Werkstatt waren.
Der Bau hatte sich in den letzten Jahren mehrfach verzögert, da die Feuerwehr bewusst zurückstand, als die dörfliche Gemeinschaftsarbeit sich zunächst auf den Bau des Kindergartens, dann auf die Renovierung der Kirche und schließlich auf die Errichtung der Erthalhalle konzentrierte. Vorsitzender Karl Heilmann bezeichnete die neue Heimat der Wehr als ein Jahrhundertwerk von seiner Größe und Geräumigkeit her, aber auch durch seine Gestaltung, mit der man sich besondere Mühe gegeben hat.
Die Giebelseite des Hauses wird in Fachwerk ausgeführt, als Dachform wählt man ein Walmdach mit Gauben. Somit stellt das Gebäude in seinem Aussehen und in seiner Größe eine gelungene Ergänzung zur Bebauung rund um den Dorfplatz dar. Aber auch auf Zweckmäßigkeit und auf die für die Belange der Wehr erforderliche technische Einrichtung wird geachtet. Bewusst verzichtet hat man auf die Errichtung, eines Trockenturmes, der das einheitliche Bild im Dorfkern beeinträchtigen könnte. Vom 31. Mai bis 1. Juni begeht dann das ganze Dorf die Einweihung des neuen Gerätehauses.
Von der Kritik über die großzügige Ausführung des Bauwerkes und somit von Geldverschwendung ist heute nichts mehr zu hören, da jeder Bürger sieht, welch eine Bereicherung das Gebäude in der Ortsmitte darstellt.
Weiterhin wird aber der Wunsch nach einem eigenen Löschfahrzeug geäußert, für dessen Beschaffung sich Ortsbeauftragter Jürgen Rübeck Stadtrat besonders einsetzt. Im Dezember 1982 wird schließlich das neue Fahrzeug von der Wehr übernommen und der Bevölkerung im neuen Gerätehaus vorgestellt. Gleichzeitig damit beginne in der Wehr eine neue Epoche, meinte Vorsitzender Karl Heilmann in der darauffolgenden Jahreshauptversammlung. Nachdem nun alles auf einem neuen, zeitgemäßen Stand sei, seien gute Voraussetzungen gegeben für eine bestmögliche Arbeit der Wehr und eine größtmögliche Sicherheit der Bevölkerung. Somit könne man die Führung der Wehr getrost in jüngere Hände geben. Den Vorsitz in der Wehr übernimmt nun Ortsbeauftragter Jürgen Rübeck, für den scheidenden Kommandanten Hans-Josef Rauschmann, der zum Ehrenkommandanten ernannt wird, übernimmt der bisherige zweite Kommandant Anton Schaupp die Verantwortung, sein Stellvertreter wird Otto Baus. Zum neuen Schriftführer wird Martin Hammer gewählt.
Der vorerst letzte Höhepunkt in der Geschichte der Wehr bis dahin war die Feier des 110jährigen Jubiläums, das vom 26. bis 28. Mai 1984, verbunden mit der Segnung des neuen Fahrzeuges, gegangen wurde.
110 Jahre hat die Feuerwehr überdauert und dabei auch schwere Zeiten und Krisen gemeistert. Auch in der Zukunft wird sie bestehen, da sich die Wehrmänner schon immer nicht nur als Retter und Helfer in der Not verstanden, sondern als lebendige Glieder der Dorfgemeinschaft überall dort mit anpackten, wo immer man sie brauchte, getreu ihrem alten Leitwort “Gott zur Ehr´, dem nächsten zur Wehr!”.
Das 110jährige Jubiläum mit der Segnung des neuen Tragkraftspritzenfahrzeuges wurde am 26. bis 28. Mai 1984 begangen.
Am 17.03.1985 war die Wehr Gastgeber für den 13. Kreisfeuerwehrtag in der Erthalhalle, der unter dem Motto stand: “Die Feuerwehr ist das, was wir daraus machen”. Begonnen hatte diese Veranstaltung mit einer Kirchenparade aller Kreisfeuerwehren und einem Gottesdienst, den Pfarrer Fridolin Rudloff zelebrierte. Kreisbrandrat Ewald Rützel dankte der Freiwilligen Feuerwehr Untererthal für das gute Gelingen des Kreisfeuerwehrtages.
Im Jahre 1985 war auch noch ein gemeinsamer Ausflug mit den Untererthaler Musikanten nach Tiefengrün/Ofr., mit einem Besuch an der damals noch bestehenden innerdeutschen Grenze, an den sich die Feuerwehrkameraden bestimmt noch erinnern werden. Eine neue Vereinssatzung wurde am 06.01.1986 bei der Jahreshauptversammlung beschlossen. Nach dem inzwischen neuen Bayrischen Feuerwehrgesetz und der Vollzugsbekanntmachung, sollten die Feuerwehrvereine innerhalb eines angemessenen Zeitraumes ihre Satzungen der neuen Rechtslage anpassen.
Im Jahre 1986 wurden auch zum erstenmal ein Kappenabend im Feuerwehrgerätehaus abgehalten und man übernahm auch die Aufstellung des Maibaumes in der Dorfmitte. In der Jahreshauptversammlung am 05.01.1987 wurde der bisherige Vereinsdiener Alois Stöth nach 28 Dienstjahren verabschiedet. Nachfolger und neuer Vereinsdiener - der Posten blieb in der Nachbarschaft - wurde Matthias Herbert.
Zum 90. Geburtstag am 28.07.1987 wurde Gregor Fischer Ehrenmitglied der Wehr. Kommandant Anton Schaupp erwarb als erster Feuerwehrmann in Untererthal am 29.04.1988 das Leistungsabzeichen III/5 (Gold auf rotem Grund).
Am 05.01.1989 wurde er als Kommandant von Walter Hillenbrand abgelöst. Weiterhin Stellvertreter blieb Otto Baus. Auch der langjährige Kassier Josef Herbert stellte seinen Posten zur Verfügung und wurde von Alex Brandenstein abgelöst. Dem scheidenden Kassier dankte man für sein 25jährige korrekte und sparsame Kassenführung für den Feuerwehrverein. Das neu geschaffene Amt zum 2. Vorstand wurde von Klaus Schäfer übernommen.
Bei einem Ehrenabend am 17.03.1989 wurden zahlreiche Feuerwehrkameraden für ihre langjährige Treue zum Verein geehrt und Anton Schaupp zum Ehrenkommandant ernannt.
Sehr zahlreich war in diesen Jahren auch der Zugang, von jungen Feuerwehrkameraden für den aktiven Dienst und zum Feuerwehrverein. Diese jungen Mitglieder bauten auch ein “Minifeuerwehrfahrzeug” in ihrer Freizeit, das sogar “fahr- und einsatzfähig” ist und so zu einer Attraktion bei vielen Feuerwehrfesten oder auch bei der Zentralen Eröffnung der Brandschutzwoche für Unterfranken am 14.09.1991 in Bad Kissingen wurde.
Im selben Jahr bewährten sich bei einem Waldbrand am Altenberg die Wagen mit den Güllefässern. Als hätte man es geahnt: bei einer Übung in der Brandschutzwoche waren diese Güllewagenfässer schon im Einsatz. Inzwischen wurde auch das Tragkraftspritzenfahrzeug mit einem Funkgerät und die Mannschaft mit Handfunkgeräten ausgestattet, womit die Einsatzfähigkeit verbessert wurde.
Gregor Stotz wurde anlässlich seines 85. Geburtstages am 23.02.1993 zum Ehrenmitglied ernannt.
Das 120jährige Jubelfest wurde am 24. und 25. Juni 1994 mit einer Sammelübung benachbarter Wehren, Festkommers und Festbetrieb rund um das Feuerwehrgerätehaus und unter Kastanienbäumen gefeiert. Dabei wurden die ehemaligen Vereinsvorstände Paul Kuchenbrod und Karl Heilmann Ehrenmitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Untererthal.
Nachdem sich Walter Hillenbrand bei der Jahreshauptversammlung am 06.01.1995 nicht wieder zur Wahl für den Posten als Kommandant stellte, wählten die aktiven Feuerwehrkameraden Robert Gerlach als Nachfolger. Weitere Änderungen in der Vorstandschaft ergaben sich nur noch im Wechsel an der Vereinskasse. Hier löste Elmar Rüger als Kassier Alex Brandenstein ab.
In der Zeit von April bis Dezember 1995 wurde das Feuerwehrgerätehaus auch für Gottesdienste zur Verfügung gestellt, da die Kirche renoviert wurde. Zur Diskussion wurde in dieser Zeit auch wieder der Ausbau des Obergeschosses im Feuerwehrgerätehaus zu einem Schulungsraum gestellt. Planungen und Kostenfeststellungen übernahm hierfür der stv. Kommandant Otto Baus. Nachdem mit der Stadt Hammelburg als Eigentümer des Feuerwehrgerätehauses alle anstehenden Fragen abgeklärt und zur Zufriedenheit des Vereins gelöst waren, konnte man am 09. Dezember 1995 mit dem Ausbau beginnen.
Die Arbeiten am Schulungsraum bestimmten auch hauptsächlich die Tätigkeiten der Wehr während des Jahres 1996.
Die feierliche Einweihung und Übergabe des Schulungsraumes wurde am 10.08.1997 gefeiert. Die Gesamtkosten beliefen sich auf ca. 140.000,- DM. An den Kosten beteiligte sich die Stadt Hammelburg mit Zuschüssen sowie verschiedene Betriebe und Privatpersonen mit Spenden und natürlich der Feuerwehrverein mit dem größten Beitrag.
Doch was wäre all dieses ohne die vielen fleißigen Hände, die in vielen Stunden wertvoller Arbeit ein “Schmuckkästchen” haben entstehen lassen. Diese Leistung ist besonders den Feuerwehrkameraden Dieter Schubert, Anton Schaupp, Robert Gerlach, Otto Baus, Arthur Pfeuffer und Albert Schäfer zu verdanken. Jeder von den Vorgenannten hat mit über 100 Stunden Arbeitsleistung einen großen Anteil an der Fertigstellung dieses Schulungsraumes.
Nach 15 Jahren Tätigkeit tritt Jürgen Rübeck am 03.01.1998 aus gesundheitlichen Gründen, von seinem Posten als 1. Vorstand zurück. Zum Nachfolger wählen die Anwesenden der Jahreshauptversammlung Klaus Schäfer, bis jetzt 2. Vorstand des Vereins Freiwillige Feuerwehr. Neuer Stellvertreter wird Otto Baus.
Durch diese reibungslose Übernahme der Vorstandsgeschäfte, konnte weiterhin gute Führungsarbeit im Verein geleistet werden.
In den zurückliegenden Jahren musste die Freiwillige Feuerwehr vermehrt bei Technischen Hilfeleistungen - gegenüber in früheren Jahren beim abwehrenden Brandschutz - Einsatz leisten. Dies Leistungsprüfungen wurden bei allen Kommandanten alle zwei Jahre turnusgemäß durchgeführt, wobei eine gute Beteiligung der Aktiven vorhanden war.
Die vom Feuerwehrverein angebotenen gesellschaftlichen Veranstaltungen wie Kappenabende, Maibaumaufstellungen, Vatertagswanderungen oder auch die beliebten Vereinsausflüge und Federweißabende, gehörten zu den jährlichen Festveranstaltungen des Dorfes und werden von der Bevölkerung gerne angenommen.
So leistet die hiesige Wehr nicht nur für die Sicherheit und Ordnung ihren Beitrag, sondern auch in traditioneller und gesellschaftlicher Hinsicht. Die Freiwillige Feuerwehr Untererthal ist somit eine wichtige Stütze im Vereins- und Dorfleben des Ortes.
So können wir stolz auf 125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Untererthal zurückblicken.
(Aus der Festschrift der Feuerwehr zum 125jährigen Bestehen)
Herbert Naß bis 1984
Martin Hammer ab 1985
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